.

Hier mal wieder ein Lebenszeichen aus dem spannenden Örebro!
Das vorerst letzte Lager für mich hier in Schweden ist super gelaufen. Meine Gruppe (vertreten durch zwei Leute) und ich haben fleißig als Staff gearbeitet und sogar eines unserer geliebten Schwarzzelte aufgebaut (sehr improvisiert und die erste Windböhe hat es dann leider auch nicht mehr überlebt). Die Schweden haben recht komisch geguckt als dann unsere Zeltkonstruktion stand, (wer schonmal eins unserer Zelte gesehen hat, weiß was ich meine) sie sind es hier nur gewohnt in Plastik-camping zelten zu schlafen und waren von daher etwas verwundert. Ansonsten bestand unsere Aufgabe darin Inselbewohner während eines Spiels ("Die wilde Jagd nach der Antimaterie") zu spielen. Hier mussten wir den Gruppen die kamen seltsame Höhlenmalereien (angeblich Reste unserer sehr alten Kultur) zeigen und sie zu unserer Hohenpriesterin führen, damit diese weiterhelfen konnte bei der Suche nach der "Antimaterie" (Eine Gießkanne gefüllt mit mit Lebensmittelgefärbtem grünen Wasser). Improvisationsschauspiel und einige sehr lustige Kommentare der Teilnehmer standen somit zweimal am Tag für etwa zwei Stunden an. Ein sehr angenehmer Job wenn ich an die armen Staffs denke, die für die Reinigung der Trockentoiletten zuständig waren :)
Es gab also wie immer einige tolle Erlebnisse, neue Bekanntschaften und viel Regen. Aber, das habe ich hier auf jeden Fall gelernt, Regen ist auch nur Wasser und kein Grund irgendwelche Aktivitäten ausfallen zu lassen. Ich habe den Regen dann irgendwann wohl etwas zu leicht genommen und lag somit einen Tag nachdem ich vom Lager zurück war erstmal flach mit Kopfschmerzen und einer schönen Erkältung. Leider konnten wir nicht so viel vom eigentlichen Programm mitmachen, da wir selbst alle Hand zu tun hatten mit unserer Aktivität und einem kleinen Workshop über unsere Pfadfinder in Deutschland (letzteres war Teil unseres Sommerprojektes von zu Hause, welches ich schon früher einmal erwähnt habe glaube ich). Ich habe es trotzdem geschafft mich einen Morgen um halb 7 aus meinem Schlafsack zu quälen um den gefühlten 5000 km Marsch von unserem Zelt zum "Zentrum" des Lagers zu machen und mich um 7 Uhr in die Schlange für die Tickets der Morgenaktivitäten zu stellen (unsere Aktivität war immer am Nachmittag und am Abend). Nach ca 45 minütigem warten und frieren hatten Stefan (aus meiner Gruppe) und ich dann doch tatsächlich zwei Tickets zum Windsurfen in der Hand. (Wie gesagt, wir standen schon vorher frierend in der Schlange, das steigerte natürlich die Motivation ins ca 15° C kalte Wasser zu hüpfen ungemein). Nach ausgedehntem Frühstück ging es also tatsächlich 2 Stunden Windsurfen, was ziemlich gut geklappt hat. Wir hatten den Tag mit dem meisten Wind erwischt, was uns den Schlafmangel und die Kälte vergessen ließ.
Jetzt sitze ich also wieder in Örebro, zur Zeit alleine im Büro, und lasse die letzten Tage hier ausklingen. Auf der Arbeit gibt es zur Zeit nicht allzuviel zu tun, weswegen ich mir meine Zeit mit ein paar online Workshops für Photoshop vertreibe und somit gestern und heute damit beschäftigt war den Potsdamer Platz zu fluten, hier das Resultat:

Berlin wie wir es kennen


Berlin nachdem Nadine da war :)




Universitätsmäßig gibt es auch Neuigkeiten: Aller Wahrscheinlichkeit nach werde ich ab Oktober in Trier anfangen zu studieren. Die Wohnungssuche kann somit losgehen (was schwierig ist bei veralteten Internet Anzeigen, aber ich versuche mein bestes bis ich hinfahren kann) und Deutschlands älteste Stadt darf sich auf mich freuen (ich hoffe ihr wird es wenn ich dort fertig bin besser gehen als dem Potsdamer Platz ;) )



English-version:

for those of you who still haven't learned German a short summary again:
I'm back from my last camp in Sweden for now. It was really nice, on an island outside Stockholm. Two of my crew from at home visited me and we were working as staff members being in charge for a game called "The wild hunt after the Antimatter". We were supposed to play natives of a small island and help the groups that were coming to look after the antimatter by teaching them about our "ancient culture". This led to many improvisations and some really funny moments i.e. when you realize that you can make this group do pretty much everything you want because they need your help and you then make them do "head shoulders knees and toes" in order to worship the holy priestess or have them dive into ice cold water to fish after some glass perls that they would need later on (eventhought they didn't). The game took place twice a day (during the afternoons and evenings) so we were basically off during the mornings where we had to prepare our own activity which we ran one morning for our german rover-project (that i mentioned before i think... don't know in which language though :) ). We also put up one of our black canvas tents which the Swedes found quite irritating as they sleep in plastic camping tents so that brought us some funny looks as well.
It was a bit sad that we didn't have the time to take part in any of the other activities that were offered but we made it at least to go windsurfing one morning. This meant that we (me and Stefan from my crew, he was the only one i could motivate for that :) ) got up at 6.30am after a very short night, to stand in the queue for the acitivity-tickets at 7. After waiting for about 45 minutes we actually managed to get two of 7 tickets to go windsurfing. It was a great morning, we were freezing, tired, and didn't really know what made us do that but as we were in the water about 2 hours later, not freezing at all with a water temperature of approx. 15°. I prefer surfing on waves facing a beach and not some grey rocks with a sail that is three times your size but it was good fun anyway.
So all in all the camp was a success with many cool people, long ways to walk and plenty of rain :)

Now I'm back in town and recovered from the cold I got right after I got home (I probably stayed out in the rain to long hoping it would make me grow ;) )
The office is very calm at the moment and there is not much to do. So I am spending most of my time with photoshop workshops, in the german bit you can see the picture I was working on the last days. It's the Potsdamer Platz in the center of Berlin.

Other news are that I got into uni and will start looking after flats in Trier now. That's about 2 hours from Frankfurt (by car) going west, very close to the French border. It's Germany's oldest city and as I found out yesterday it is smaller than Örebro with about 100.000 inhabitants... well I just hope that there is more going on there than here ;)

rock on everyone, 13 days till i'm back! yeah ;)
.
Hallihallo

Ich habe heute gehört, dass es wohl doch einige gibt, die sich mehr am deutschen nadino-mania erfreuen. Ich dachte mir also, da sei es doch mal wieder angebracht für einen deutschen Beitrag.

Ich habe das Lager also gut überstanden. Es war zu Beginn leider etwas stressig, da wir gleich am Samstag damit begonnen haben Bandproben anzusetzen. Ich sollte Bass in der Lagerband "Los Campidos" spielen und da unsere Setliste ungefähr 21 Lieder umfasst hatte, die es an den Tagen vor dem Konzert zusammen einzuüben galt, haben wir alles im Vorraus auf zwei Besetzungen aufgeteilt, d.h. es gab also 2 Bassisten, 2 Gitarristen, 2 Schlagzeuger usw. Guter Plan, zumindest auf den ersten Blick. Eher weniger gut als sich herrausstellte, dass die komplette Mannschaft zum ersten Mal Montag Nachmittag gemeinsam auf der Bühne stehen sollte - das Konzert war ja auch nur für Dienstag abend angesetzt! So gab es vorher eine Menge Rumimprovisation und viele Stunden auf der Bühne, sodass wir vom eigentlichen Lager an den ersten 3 Tagen nicht wirklich etwas mitbekommen haben. Die Probe ging um 9 Uhr los und war dann um 21h ungefähr, unterbrochen von einigen Essenspausen, beendet. Ich war zusätzlich noch als Staff member angemeldet und sollte einen Workshop zu dem von mir gewählten Thema "Deutsch für den urlaub, ein Crashkurs" halten. Dieser Workshop kam aber nur an einem der drei Terminen zustande, da sich bei den anderen beiden Malen keine Teilnehmer gefunden haben, was auch niemandem übelzunehmen war, es gab eine große Auswahl von Themen und außerdem hat uns die Sonne nicht einmal im Stich gelassen, sodass es die meisten an den See und ins Wasser gezogen hat.
Gekocht wurde in kleinen "Essensgruppen" über dem Feuer auf improvisierten "Herden", die so aussahen, dass man eine halbe Metalltonne hat, in der ein Feuer brennt und auf der ein Rost liegt auf welches man seine Töpfe und Pfannen stellt. Da dies das erste Zeltlager war, bei dem nicht nur Pfadfinder sondern auch Mitglieder mehrerer anderer Jugendorganisationen war, bedurfte es dann auch entsprechender Einweisungen, wie man so ein Zeltlager am besten überlebt. Wir Pfadfinder (das lager war gleichzeitig jährliches Verbundslager meines schwedischen Verbandes, es waren damit einige Pfadfinder anwesend) hatten so ein wenig das Ruder in der Hand, da wir damit nunmal etwas Erfahrung haben. So wurde dann also z.B. beim Frühstück (welches natürlich draußen stattfand, zur Enttäuschung einiger auf fertigen Bänken und Tischen, man brauchte also nichts, wie sonst üblich, selbst aufzubauen) erklärt, wie man abzuwaschen hat, nachdem man die Töpfe und Pfannen zum Essen machen benutzt hat: Töpfe werden nur innen gespült, die vollgerußte Außenseite wird ja nicht in die Spülschüsseln getaucht, da wird das Wasser nur unnötig schmutzig. Diese Information hat schonmal die ersten ein wenig abgeschreckt, ich fand sie sehr hilfreich, da einem dadurch viel Spülarbeit erspart wird. Weiter ging es mit der Pflege der Pfannen, bei der dann mein arbeitsmotiviertes Herz höher schlug: Pfannen werden ja nicht mit Spülmittel gespült! Ein bisschen Wasser rein, mal kurz drüber gebürstet (hier natürlich auch nur die Innenseite) und fertig! Ich habe mir schon überlegt mit dieser Technik auch zu Hause weiterzumachen, aber habe mich dann heute nach dem Kochen doch eines besseren besinnt.
Das Lager war nach diesen Informationen also voll im Gang und vielen Meinungen nach ein Erfolg. Es war wie gesagt, das erste Mal dass einige überhaupt auf einem Zeltlager waren und dies hat sich auch sehr schön in unserem Lagersong wiedergespiegelt, der von zwei Norwegern auf die Melodie von Jason Mraz's I'm Yours geschrieben wurde. Dort tauchten dann Verse auf wie:

"I miss my mummy, my bed and a shower
but getting me home would take me more than an hour,
I'm lost in the countryside, I couldn't get home if I tried.
But the scouts all seem to be alright with that fact,
they knew what they were going to before they even had packed,
I didn't have a clue...

oder:

but I have payed some scouts to fix my tent,
cos in the night it's cold!

und:

I'm just using things the scouts have brought,
my tent, my clothes - they're yours!

zum glück haben sich dann einige Pfadfinder zusammengetan und eine Antwort darauf geschrieben und den armen nicht-pfadfindern erlaubt unsere sachen zu benutzen :)

Wir hatten also eine ziemlich gute Zeit, mit großem Lagerfeuer am Ende wie sich das gehört (dieses Mal mit Bandverstärkung und eigenem "Chor" (Chor in anführungsstrichen, weil ich auch mitgesungen habe: es war also kein gutsingender Chor :) )
Auch unser Bandauftritt am Dienstagabend lief ziemlich gut. Ein paar Patzer waren schließlich erlaubt und es war ein tolles Gefühl vor ca 800 Leuten zu spielen und zu sehen, dass man die Masse mehr bewegt als ein recht bekannter schwedischer Hip Hop Act am Abend zuvor!

Es war alles in allem toll viele neue und auch bekannte Gesichter wiederzusehen. Einige neue Deutsche Bekanntschaften waren auch dabei aber besonders spannend war es Leute zu treffen, die ich ganz am Anfang getroffen habe und bei denen es dann zu Gesprächen kam wie "weißt du noch? Das letzte Mal als wir uns gesehen haben konntest du kein Wort Schwedisch und saßt nur ratlos am Tisch und hast versucht was zu verstehen". Ich hoffe ich werde die Sprache nicht ganz vergessen wenn ich wieder zu Hause bin..

Ich kann eigentlich auch gar nicht mehr so viel mehr erzählen von der Woche. Es gab so viele tolle kleine Ereignisse, die so viel Zeit in Anspruch nehmen würden wenn ich sie alle aufzählen würde. Ich belasse es also dabei, dass es ein super Camp war und dass wir ziemlich erschöpft am Sonntag recht früh nach Hause gefahren sind (zugegeben wir haben uns ein bisschen vor dem Aufräumen gedrückt...) Nach ungefähr einem Monat konnte ich dann also Ransberg verlassen. War ein komisches Gefühl und ich werde hoffentlich nicht das letzte Mal dort gewesen sein, weil es mir wirklich echt gut gefallen hat!

Auf das nächste Lager geht es dann auch schon übermorgen. Allerdings nur für eine Woche, in der Nähe von Stockholm. Dieses wird noch etwas größer sein und nicht weniger Action beinhalten. Das wird auch gleichzeitig der Beitrag einer Aktion meiner deutschen Pfadfindergruppe sein, die mich zu diesem Anlass besuchen kommt. Die Aktion startete im Mai diesen Jahres und ist eine Wette zwischen der Roverstufe der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (mein deutscher Verband), bei der es darum geht 101 Projekte während des Sommers zu realisieren im Tausch gegen neue Ausbildungsplätze u.A. bei der Deutschen Bahn. Wir werden also auf einem schwedischen Lager zusammen helfen und ein bisschen was über uns und unsere Aktivitäten in Deutschland erzählen und gleichzeitig hoffentlich eine menge Spaß haben und etwas gutes tun :)

----


Sorry folks, this post was in German (wouldn't have noticed, ey ;) )
It just says that I'm back in Örebro. The camp was great and our concert infront of 800 people went well, too. Even if it was a bit chaotic because the real band with all the members in it rehearsed for the first time around 36 hours before the concert started.
I will keep a lot of good memories from that week and the month that I spent up there. and I hope that those for whom this was their first camp will say the same. The english bit you can see above are quotes from the camp song that was written to the music of Jason Mraz' I'm yours. Two Norwegian guys wrote it who are usually not parts of the scouts but of one of the sober organisations that were there. It reflects quite well the atmosphere we had there, a bunch of scouts that knew what they were doing and lots of others that were a bit shocked by the ways we cook our food (over the fire, with lot's of ashes in it but not seeming to care about that or other dirt) and cold showers (pff who showered anyway when there was a lake you could swim in ;) ).
So I am preparing for my next camp now that will start on sunday and after that i can nearly start packing my things as it is not very long until I am going home again...



Enjoy the rest of the summer and take care everyone!
.