neues Video im Kasten, aber leider kann ich mit dem Format, das meine Kamera produziert die Videos nicht bearbeiten und deswegen muss ich mir da jetzt was anderes einfallen lassen. Somit wird das vorrübergehend wieder ein Schreib-Blog (hehe, lustige Wortspiele...) Ich werde aber versuchen meinen Post mit möglichst vielen Bildern zu schmücken um es nicht zu langweilig zu machen.
Soweit so gut, was ist spannendes passiert? Am aktuellsten ist eigentlich das Beatsteaks Konzert gewesen, auf dem ich vergangenen Mittwoch gewesen bin. Zusammen mit zwei anderen EFD-lern habe ich mich in Stockholm getroffen um die Berliner Jungs in einem für ihre Verhältnisse ungewöhnlich kleinem Club spielen zu sehen. Die Schlange vor dem Eingang war 15 minuten nach Einlass regelrecht süß im Verhältnis zu den Konzerten, die man von ihnen aus Deutschland kennt. Die paar Menschen, die trotz allem ihren Weg zum "Debaser Slussen" gefunden haben, waren dann obendrein natürlich zu 87% auch noch deutsch. Deutsch, aber dafür viel gesprächsfreudiger als in ihrem Heimatland, so hatte ich das Gefühl. Egal wen man ansprach, ein kleines Gespräch kam eigentlich immer zu stande und so gingen die eineinhalb Stunden bis es losging auch relativ schnell um. Es folgten 2 sehr anstrengende Stunden mit viel rumgequetsche, -schubse und -springe, aber darauf stellt man sich ein, wenn man auf ein Punk/Rock-Konzert geht.
Nachdem das Konzert dann vorbei war und die meisten der ca 250 anwesenden Menschen den Club verlassen hatten, kamen dann die Jungs der Band noch aus ihrem Backstagebereich hervor um ein bisschen mit den Fans zu plaudern und Fotos zu machen. Wir blieben da natürlich keine Ausnahme. Leider war meine Kamera in der Garderobe (ich kenne mich zu gut und wusste, dass sie bei meinem Glück und Geschick das Konzert wohl anders nicht überlebt hätte) und so warte ich noch bis ich die Fotos, die einer der Freiwilligen die mitwaren gemacht hat, auf CD nachgeschickt bekomme.
Nach einer lustigen Gesprächsrunde in einer Bar mit ein paar Jungs aus Dortmund, die extra für das Konzert nach Stockholm angereist waren, ging es auch schon in die WG des spanischen Freiwilligen, der dabei war. Dort sind wir dann auch gegen halb 3 schlafen gegangen um ca 4 stunden später wieder (topfit versteht sich) aufzustehen um zurück zu T-Centralen (dem Stockholmer Hauptbahnhof) zu fahren. Für mich war die Zugfahrt nach 2 Stunden beendet, Michael, der deutsche Volontär, hatte noch 5 weitere Stunden vor sich. Leicht erkältet und minimal übermüdet ging es dann direkt von Örebro mit dem Bus weiter nach Lindesberg, ein "Dorf" ca 50 km entfernt.
Dort warteten schon Sandra und Ellen (meine Arbeitskollegen) sowie zwei andere Leiter auf mich in einem kleinen Häuschen:

Dass an einem See lag (wie ungefähr alles in Schweden) :

Dort sollten dann etwa 2 Stunden nach meiner Ankunft noch 13 Kinder eintrudeln, die wir für 2 Tage unterhalten sollten. Die Kinder waren ca 10 Jahre alt und hatten in der Woche Ferien, die hier "Sportferien" genannt werden, in der Woche ist keine Schule aber die Schüler können sich für verschiedene Aktivitäten eintragen, wie z.B. Skifahren oder Eishockey spielen oder aber auf eine Pfadfinderübernachtung gehen.
Bei uns lief dann das volle (Pfadfinder-)Programm ab von Schatzsuche über Lagerfeuer zum Holzschnitzen.



Am Abend wurde auch noch eine Art Spiel zum Thema Alkohol und Drogen gespielt, den der Pfadfinderverband möchte schon die Kinder in frühem Alter darüber aufklären. In der Praxis sah das dann so aus, das die Kinder in einem Stuhlkreis saßen und Aussagen über Alkohol / Tabak / Drogen gemacht wurden. Immer wenn eines der Kinder die Aussagen als zutreffend empfand konnte es aufstehen und sich an einen anderen Platz im Stuhlkreis setzen. Dann konnte man noch etwas erzählen, was einem zu der Aussage einfällt, man musste aber nicht seine eigene Meinung in irgendeiner Art rechtfertigen. Solche Aussagen waren z.b: "Es ist nicht schwer mit dem Rauchen aufzuhören, wenn man nur wirklich will" oder "Jungs trinken Alkohol um Mädchen zu imponieren". Hierbei kamen interessante Dinge hervor, weil einige Kinder dabei waren, deren Eltern Probleme mit Alkohol hatten und vielleicht auch aus diesem Grund ihre Kinder zu diesem Pfadfinderverein schicken um zu verhindern, dass ihre Kinder einmal ähnliche Probleme bekommen. Ich fand besonders dieses Spiel sehr interessant, weil ich vorher noch keine "Aufklärungsarbeit" von unserem Verband miterlebt habe.
Ich hatte während der beiden Tage mehr Aufgaben als "ZBV" (Zur besonderen Verfügung), wenn etwas getan werden musste, war ich meistens dafür verantwortlich. Also z.b. die Küche in Ordnung bringen, während die Kinder schon bei der nächsten Aktion waren (bei der natürlich auch die Leiter aktiv waren) oder das Essen vorbereiten, wobei ich bei letzterem auch Hilfe von den anderen Leitern bekam, wenn diese nicht gerade noch mit den Kindern beschäftigt waren. Mir hat die Übernachtung ziemlich viel Spaß gemacht, auch wenn ich nicht so viel mit den Kindern reden und interagieren konnte, wie ich es gern gewollt hätte. Aber ich habe mir Mühe gegeben und auch die Kinder haben mich nett aufgenommen und so kamen auch immer mal kürzere "Gespräche" (auf schwedisch) zustande. Es klappt also immer mehr mit der Verständigung und ich bin auch schon fleißig am Kinderbücher lesen um meinen Wortschatz etwas aufzumöbeln. Nachdem die Kinder dann am Freitag abgeholt wurden, hieß es für uns das ganze Chaos wieder zu beseitigen und das Haus wieder in den Zustand zu versetzen, in dem es vorher war. Das klappt natürlich wunderbar wenn man (in meinem Fall) erkältet und (für uns alle gesprochen) hundemüde und erschöpft ist. So 13 Kinder auf Trapp zu halten ist wirklich kein Pappenstiel! Aber wir haben es dennoch geschafft und konnten dann gegen 5 den Heimweg antreten.
Zurück in Örebro ging es dann erstmal ins Büro, in dem noch die anderen Freiwilligen fleißig am arbeiten waren. Die haben wir dann natürlich auch begrüßt und festgestellt, dass wir ziemlich eingeräuchert waren und den ganzen Raum mit unserem angenehmen Duft ausgefüllt haben.. Wir haben also zugesehen, dass wir möglichst schnell nach Hause und unter die Dusche kamen.
Für mich stand dann nur noch ein recht ereignisloses Wochenende bevor, an dem ich fleißig meinen Kinderkrimi gelesen habe und mich versucht habe von meiner Erkältung zu befreien (sogar recht erfolgreich!). Heute habe ich mich dann schon dazu aufraffen können meine Wohnung zu putzen, besonders den Boden, ich dachte mir so nach einem Monat könnte man das schonmal machen :)
Weitere Neuigkeiten (etwas spannender als den Boden putzen) sind, dass ich vorraussichtlich am 30. März für eine Woche nach Budapest auf ein Seminar fahren werde. Das wird von "Active Europe", einer Jugendorganisation gegen Alkohol, Drogen und für Frieden und Menschenrechte organisiert wird. Mein Pfadfinderverband ist hier Mitglied und so kann ich dort hinfahren (ich bin hier jetzt auch offiziell Mitglied bei den Pfadfindern, genauso wie bei UNF (Jugendliche gegen Alkohol), mal sehen was ich mir hier noch für Mitgliedschaften aufschwatzen lasse, während ich hier bin. ich bin da aber auch ein leichtes Opfer ("Hey, Nadine, willst du dich da nicht auch anmelden? Wir gehen mit denen nächste Woche bowlen!" - "Oh, cool - ok!" ))
Das Seminar wird über Globalisierung und Menschenrechte sein, klingt also schonmal interessant, aber genaueres weiß ich leider noch nicht. Ich werde mit den anderen Freiwilligen dort hinfahren und hoffentlich auch ein bisschen Zeit haben, mir Budapest mit ihnen anzuschauen.
Das wars von mir, ich werde mich jetzt mal auf Nahrungssuche in meinem Kühlschrank begeben und etwas kochen, nachdem ich jetzt weiß, dass meine Herdplatten doch nicht kaputt sind, sondern klein Nadine einfach nicht den bösen roten Knopf drücken sollte, der bewirkt, dass die Platten nicht mehr angehen :)
Bästa hälsningar från Sverige!
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