Jaja Asche auf mein Haupt, diese Seite ist schon völlig verstaubt und seit Wochen liest man nur den gleichen Schmu wenn man sich denn doch mal hier her verirrt. Aber dem wird jetzt mit gleich 2(!) neuen Posts ein Ende bereitet. Zuersteinmal also der Bericht aus München:
Ein Ausflug ins Herz der Brezn und der Weißwoscht Besser geht es eigentlich nicht mehr: Unreservierte Sitzplätze im vollklimatisierten ICE, der dann - wie sonst sollte es sein - 1 Std 15 Verspätung hat, genau 15 Minuten zuviel sodass "die Bahn" 20% des Fahrpreises in Form von Gutscheinen an die Fahrgäste zurückerstatten muss. Ein schwacher Trost für die gehetzten Manager und Very wichtigen Persons im Zug, aber ein Schmankerl für zwei Reisende mit gutem Buch im Gepäck und sowieso ohne Plan, was man den restlichen Tag noch so anstellen könnte, also warum dann nicht noch ein Stündchen sitzen bevor man ankommt? Es ist aber auch viel zu amüsant die netten Ausreden der Zugführerin zu hören und sich zu überlegen, was wohl in den Köpfen der Menschen vorgeht, die eine geschlagene dreiviertelstunde auf den Gleisen rumjuckeln und deswegen den ganzen Bahnverkehr lahmlegen.
Alles hat ein Ende (außer der Weißwurst in deren Heimat wir ja eigentlich hin wollen) so auch diese Zugfahrt und so kommt der große Moment : Der Bahnsteig (9 3/4 auf Kings Cross ... äääh falsche Geschichte) auf dem Münchner Hauptbahnhof!
Schnell noch eine Fahrkarte gezogen (Stirnrunzeln ... äh was müssen wir da jetzt drücken!? Nee nochmal nachgucken... Was zum Henker sind denn bitte Streifenkarten? Sind wir noch Schüler?) und ab geht die Post in die Pfeuferstraße. Dort angekommen wird man im 4. Stock auf dem Balkon vor der Haustüre auch gleich nett begrüßt und erhält die ersten Insider Tips. Das sieht dann in etwa so aus:
64 Jährige Rentnerin deren Zähne fast so grau sind wie die Haare erzählt zwischen zwei Zügen an der bestimmt 22. Zigarrette an diesem Tag (es ist ja auch schon 4 Uhr, der Tag ist schon zur Hälfte rum) dass eine wilde Beach Party an der Isar ist, bestimmt super für so zwei Jugendliche!
Gut, es ist dann doch nur ein kleiner Spaziergang durch den Westpark daraus geworden, aber immerhin wenigstens freundliche Nachbarn!
Actiongeladen geht der zweite Tag auch los, die Sonne wird begrüßt (ungefähr 6 Stunden nach ihrem Aufgang), jeder tanzt nochmal seinen Namen und los gehts ins

Nach drei Stunden intensiver Kultur muss auch mal Zeit zum Ausspannen sein, was am besten an der direkt auf dem Weg liegenden Isar. Die Idee hatten nur leider auch etwa 100 andere Menschen, aber so eine Wiese am Fluss ist ganz schön groß...
Genauso groß ist auch der Hofgarten durch den man sehr gut abends gehen kann, um 1. den vorher gegessenen unvergesslichen Cheeseburger aus dem unvergesslichen

zu verdauen und 2. um Rentnern mit verspäteten Midlife-Crisis beim Salsa tanzen zuzusehen. Aber auch um einfach den Tag ausklingen zu lassen bei mittelguter Musik einer ebenso einzuordnenen Band.
Der Samstag ist dann auch schon gekommen und mit der Mörder Shopping Tour kann es losgehen! Erster Anlaufpunkt: Die Touristenzentrale. Viele bunte Prospekte und - noch besser - eine Klimaanlage. da kann man schonmal vergessen warum man überhaupt gekommen ist..
Es folgen die Schallplattenläden der Stadt, die akribisch nach kleinen Schätzen durchsucht werden. Ebenso die zwei am zentralsten gelegenen Headshops. Braucht man mehr? Natürlich darf das übliche Touri Dasein nicht fehlen und so wird sich noch brav das tolle Glockenspiel (was noch nichtmal richtig funkitoniert) auf dem Marienplatz angeschaut


... sehr spannend
Eingedeckt mit Vinyl und Buttons geht es dann aber auch auf die Suche nach dem legendären Kafe Kult. Hierzu braucht es eigentlich nicht sehr viel. Im Prinzip nämlich nur die richtige Adresse und eine U Bahn, die dort hinfährt. Die Adresse ist nach einem kurzen Schlenker durch irgendwelche Gassen (da geh noch einmal einer in die Touristenzentrale um was nachzufragen!) dann doch in einer Zeitung ausfindig gemacht. Nur das mit der U Bahn gestaltet sich dann schon etwas schwieriger. Schön blöd wenn die einzige U Bahn zu einem Club leider nur bis um 20:00 fährt und man das um 21:30 merkt... Also doch kein "Emo-Indie-Gitarren-Pop" wie die Zeitung ankündigte an diesem Abend. Die Kultfabrik (immerhin der Name weist ja parallelen auf!) stellt sich auch als ein eher größerer Flop heraus (tanzende Idioten in ihren Bling-Bling-D&G Shoes mit fieser Gangstaaaa Kappe und viel zu großen Basketball Trikots) und so ist es dann doch ein eher ruhigerer Abend als geplant.
Endlich - am Sonntag - kommen dann unverhofft doch noch Weißwurst und Brezeln in Form eines Anrufs am Mittag ... man ist aber auch nirgendwo vor der Verwandtschaft sicher! Im Englischen Garten am Chinesischen Turm (mehr Touri geht nicht) gibts nochmal eine gute Bayrische Brotzeit. Von der allerdings keine Fotos existieren, wie gesagt das Touri-Oberlimit war schon erreicht, da gingen keine Fotos mehr.
Dafür aber später wieder beim weiteren chillen an der Isar, diesmal mit baden gehen!

Der Trip ist auch schon fast zu ende. Mit einem letzten Besuch im Westpark bei "Kino Mond und Sterne" brechen auch schon die letzten 24 Stunden im Freistaat Bayern an.

(aus-)brechen tut auch das Publikum aber nicht weil der Film so schlecht ist sondern eher in Lachen ob des sehr amüsanten Couchgeflüsters an diesem Abend! (nur zu empfehlen..)
Schnell noch ein Ramazotti-Strandtuch beim Gewinnspiel abgestaubt und ab gehts zurück in die Wohnung.
Die Rückfahrt ist dann leider nur mit 40 Minuten Verspätung - Schade, kein zweiter Gutschein! Aber trotzdem, gelohnt hat sichs allemal.
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