Hallihallo
Ich habe heute gehört, dass es wohl doch einige gibt, die sich mehr am deutschen nadino-mania erfreuen. Ich dachte mir also, da sei es doch mal wieder angebracht für einen deutschen Beitrag.
Ich habe das Lager also gut überstanden. Es war zu Beginn leider etwas stressig, da wir gleich am Samstag damit begonnen haben Bandproben anzusetzen. Ich sollte Bass in der Lagerband "Los Campidos" spielen und da unsere Setliste ungefähr 21 Lieder umfasst hatte, die es an den Tagen vor dem Konzert zusammen einzuüben galt, haben wir alles im Vorraus auf zwei Besetzungen aufgeteilt, d.h. es gab also 2 Bassisten, 2 Gitarristen, 2 Schlagzeuger usw. Guter Plan, zumindest auf den ersten Blick. Eher weniger gut als sich herrausstellte, dass die komplette Mannschaft zum ersten Mal Montag Nachmittag gemeinsam auf der Bühne stehen sollte - das Konzert war ja auch nur für Dienstag abend angesetzt! So gab es vorher eine Menge Rumimprovisation und viele Stunden auf der Bühne, sodass wir vom eigentlichen Lager an den ersten 3 Tagen nicht wirklich etwas mitbekommen haben. Die Probe ging um 9 Uhr los und war dann um 21h ungefähr, unterbrochen von einigen Essenspausen, beendet. Ich war zusätzlich noch als Staff member angemeldet und sollte einen Workshop zu dem von mir gewählten Thema "Deutsch für den urlaub, ein Crashkurs" halten. Dieser Workshop kam aber nur an einem der drei Terminen zustande, da sich bei den anderen beiden Malen keine Teilnehmer gefunden haben, was auch niemandem übelzunehmen war, es gab eine große Auswahl von Themen und außerdem hat uns die Sonne nicht einmal im Stich gelassen, sodass es die meisten an den See und ins Wasser gezogen hat.
Gekocht wurde in kleinen "Essensgruppen" über dem Feuer auf improvisierten "Herden", die so aussahen, dass man eine halbe Metalltonne hat, in der ein Feuer brennt und auf der ein Rost liegt auf welches man seine Töpfe und Pfannen stellt. Da dies das erste Zeltlager war, bei dem nicht nur Pfadfinder sondern auch Mitglieder mehrerer anderer Jugendorganisationen war, bedurfte es dann auch entsprechender Einweisungen, wie man so ein Zeltlager am besten überlebt. Wir Pfadfinder (das lager war gleichzeitig jährliches Verbundslager meines schwedischen Verbandes, es waren damit einige Pfadfinder anwesend) hatten so ein wenig das Ruder in der Hand, da wir damit nunmal etwas Erfahrung haben. So wurde dann also z.B. beim Frühstück (welches natürlich draußen stattfand, zur Enttäuschung einiger auf fertigen Bänken und Tischen, man brauchte also nichts, wie sonst üblich, selbst aufzubauen) erklärt, wie man abzuwaschen hat, nachdem man die Töpfe und Pfannen zum Essen machen benutzt hat: Töpfe werden nur innen gespült, die vollgerußte Außenseite wird ja nicht in die Spülschüsseln getaucht, da wird das Wasser nur unnötig schmutzig. Diese Information hat schonmal die ersten ein wenig abgeschreckt, ich fand sie sehr hilfreich, da einem dadurch viel Spülarbeit erspart wird. Weiter ging es mit der Pflege der Pfannen, bei der dann mein arbeitsmotiviertes Herz höher schlug: Pfannen werden ja nicht mit Spülmittel gespült! Ein bisschen Wasser rein, mal kurz drüber gebürstet (hier natürlich auch nur die Innenseite) und fertig! Ich habe mir schon überlegt mit dieser Technik auch zu Hause weiterzumachen, aber habe mich dann heute nach dem Kochen doch eines besseren besinnt.
Das Lager war nach diesen Informationen also voll im Gang und vielen Meinungen nach ein Erfolg. Es war wie gesagt, das erste Mal dass einige überhaupt auf einem Zeltlager waren und dies hat sich auch sehr schön in unserem Lagersong wiedergespiegelt, der von zwei Norwegern auf die Melodie von Jason Mraz's I'm Yours geschrieben wurde. Dort tauchten dann Verse auf wie:
"I miss my mummy, my bed and a shower
but getting me home would take me more than an hour,
I'm lost in the countryside, I couldn't get home if I tried.
But the scouts all seem to be alright with that fact,
they knew what they were going to before they even had packed,
I didn't have a clue...
oder:
but I have payed some scouts to fix my tent,
cos in the night it's cold!
und:
I'm just using things the scouts have brought,
my tent, my clothes - they're yours!
zum glück haben sich dann einige Pfadfinder zusammengetan und eine Antwort darauf geschrieben und den armen nicht-pfadfindern erlaubt unsere sachen zu benutzen :)
Wir hatten also eine ziemlich gute Zeit, mit großem Lagerfeuer am Ende wie sich das gehört (dieses Mal mit Bandverstärkung und eigenem "Chor" (Chor in anführungsstrichen, weil ich auch mitgesungen habe: es war also kein gutsingender Chor :) )
Auch unser Bandauftritt am Dienstagabend lief ziemlich gut. Ein paar Patzer waren schließlich erlaubt und es war ein tolles Gefühl vor ca 800 Leuten zu spielen und zu sehen, dass man die Masse mehr bewegt als ein recht bekannter schwedischer Hip Hop Act am Abend zuvor!
Es war alles in allem toll viele neue und auch bekannte Gesichter wiederzusehen. Einige neue Deutsche Bekanntschaften waren auch dabei aber besonders spannend war es Leute zu treffen, die ich ganz am Anfang getroffen habe und bei denen es dann zu Gesprächen kam wie "weißt du noch? Das letzte Mal als wir uns gesehen haben konntest du kein Wort Schwedisch und saßt nur ratlos am Tisch und hast versucht was zu verstehen". Ich hoffe ich werde die Sprache nicht ganz vergessen wenn ich wieder zu Hause bin..
Ich kann eigentlich auch gar nicht mehr so viel mehr erzählen von der Woche. Es gab so viele tolle kleine Ereignisse, die so viel Zeit in Anspruch nehmen würden wenn ich sie alle aufzählen würde. Ich belasse es also dabei, dass es ein super Camp war und dass wir ziemlich erschöpft am Sonntag recht früh nach Hause gefahren sind (zugegeben wir haben uns ein bisschen vor dem Aufräumen gedrückt...) Nach ungefähr einem Monat konnte ich dann also Ransberg verlassen. War ein komisches Gefühl und ich werde hoffentlich nicht das letzte Mal dort gewesen sein, weil es mir wirklich echt gut gefallen hat!
Auf das nächste Lager geht es dann auch schon übermorgen. Allerdings nur für eine Woche, in der Nähe von Stockholm. Dieses wird noch etwas größer sein und nicht weniger Action beinhalten. Das wird auch gleichzeitig der Beitrag einer Aktion meiner deutschen Pfadfindergruppe sein, die mich zu diesem Anlass besuchen kommt. Die Aktion startete im Mai diesen Jahres und ist eine Wette zwischen der Roverstufe der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (mein deutscher Verband), bei der es darum geht 101 Projekte während des Sommers zu realisieren im Tausch gegen neue Ausbildungsplätze u.A. bei der Deutschen Bahn. Wir werden also auf einem schwedischen Lager zusammen helfen und ein bisschen was über uns und unsere Aktivitäten in Deutschland erzählen und gleichzeitig hoffentlich eine menge Spaß haben und etwas gutes tun :)
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Sorry folks, this post was in German (wouldn't have noticed, ey ;) )
It just says that I'm back in Örebro. The camp was great and our concert infront of 800 people went well, too. Even if it was a bit chaotic because the real band with all the members in it rehearsed for the first time around 36 hours before the concert started.
I will keep a lot of good memories from that week and the month that I spent up there. and I hope that those for whom this was their first camp will say the same. The english bit you can see above are quotes from the camp song that was written to the music of Jason Mraz' I'm yours. Two Norwegian guys wrote it who are usually not parts of the scouts but of one of the sober organisations that were there. It reflects quite well the atmosphere we had there, a bunch of scouts that knew what they were doing and lots of others that were a bit shocked by the ways we cook our food (over the fire, with lot's of ashes in it but not seeming to care about that or other dirt) and cold showers (pff who showered anyway when there was a lake you could swim in ;) ).
So I am preparing for my next camp now that will start on sunday and after that i can nearly start packing my things as it is not very long until I am going home again...
Enjoy the rest of the summer and take care everyone!
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